Yoga als Schulfach

Yoga als Schulfach

Wie läuft so eine Yogastunde eigentlich ab?

Seit diesem Schuljahr steht in der städtischen Nikolaus-Groß-Schule ein ganz besonderes Fach auf dem Stundenplan: Yoga. Jede Klasse der zweizügigen Grundschule im Kölner Agnesviertel hat jede Woche an 45 Minuten Yogaunterricht.

Der entspannende und entspannte Unterricht findet in der Aula der Schule statt. Zu Beginn der Stunde nehmen alle auf ihren im Kreis ausgelegten Matten Platz. Los geht es mit einem kleinen Ritual, einer Begrüßung. Anschließend kommen Atemübungen und Sonnengrüße dran. Der Atem ist eine wunderbare Methode, um sich selbst zu beruhigen, zum Beispiel wenn man aufgeregt ist vor einer Klassenarbeit, oder wenn einem der Leistungsdruck „die Kehle zuschnürt.“ Aber auch andersherum wird ein Schuh daraus: Wenn Kinder sich schlapp oder lethargisch fühlen, können sie mithilfe einer aktivierenden Atemübung Kraft und Energie gewinnen. Da der Atem so vielseitig und überall einsetzbar ist, sind Atemtechniken hierzu ein besonderer Fokus in jeder Stunde. Und die Kinder können die Wirkung sofort am eigenen Körper spüren.

Der Sonnengruß wiederum ist eine wunderbare Methode, den Körper aufzuwärmen. Sämtliche Organe, Muskeln und Gelenke werden durch die kurze Sequenz angesprochen. Verbunden wird dies mit einem Vers, der in allen Klassen gleich ist. Und so kann man begeisterte Jungen und Mädchen beobachten, die gemeinsam fröhlich „Wir grüßen die Sonne, wir grüßen die Erde“ singen und die Sequenz gemeinsam fließend ausüben.

Yoga als Schulfach

Anschließend beginnt der Hauptteil der Stunde: Asanas, die yogischen Körperhaltungen, werden geübt. Nachdem der Yogalehrer/die Yogalehrerin eine Haltung vorgemacht und erklärt hat, darf jedes Kind seine Interpretation des Baumes, der Kobra und der vielen weiteren Formen und Figuren ausprobieren. Denn beim Yoga geht es um das individuelle Erleben der Praxis und des eigenen Körpers – und nicht darum, dass alle gleich aussehen müssen oder sogar um die „beste“ Form konkurrieren. Und natürlich gibt es in diesem besonderen Fach keine Noten!

Der Kreativität der Stundeninhalte sind beim Yoga keine Grenzen gesetzt. Uns sind spielerische Elemente sehr wichtig, denn so bleiben die Kinder interessiert. Deshalb „reisen“ die Klassen zum Beispiel durch ferne Dschungel, arbeiten sich durch geheimnisvolle Zauberwälder, oder toben sich bei einer yogischen Variante des beliebten Spiels „Feuer, Eis, Blitz“ munter aus.

Zum Ende wird der Unterricht wieder ruhiger. Es wird Entspannung geübt, das stille Sitzen oder Liegen. Gerade dies fällt heutzutage vielen Kindern schwer und ist auch deshalb ein wichtiger Bestandteil jeder Yogastunde. Einfach mal nichts tun lautet hier die Devise, sondern sein!

Ein Abschlussritual, meist ähnlich dem vom Beginn der Stunde, schließt die Yogastunde ab. Anschließend säubern alle Kinder ihre Matten, rollen sie ein und bringen sie in den Schrank zurück. Denn auch die Pflege der Matten gehört dazu. Jedes Kind trägt hier Verantwortung.